Aufbruch zum Roten Planeten

Wer an ein Spiel mit dem Planeten Mars denkt, der denkt sicher direkt an Terraforming Mars oder On Mars. Das Aufbruch zum roten Planten einem nicht direkt in den Sinn kommt, mag vielleicht daran liegen, dass der Mars im Titel nur als roter Planet benannt ist und hoffentlich nicht daran, dass Aufbruch zum roten Planeten kein gutes Spiel ist.

Aufbruch zum roten Planeten ist erstmals im Jahr 2015 erschienen und nachdem es lange Zeit vergriffen war, bekam es 2022 eine Neuauflage. Hunter & Friends haben den Titel neu auf den Markt gebracht und alleine, dass das Spiel nach sieben Jahren neu aufgelegt wurde, spricht ja dafür, dass es sich um ein Spiel handelt, was spielenswert ist.

Aufbruch zum Roten Planeten

Dabei ist Aufbruch zum roten Planeten ein Area Control Spiel. Angesiedelt ist es in einem Steampunk-Thema und die Anleitung nennt das Jahr 1888 als Zeitrahmen. Das Spielziel ist wenig überraschend, denn wer am Ende die meisten Siegpunkte gewinnt. Ins Rennen um die Siegpunkte starten dabei zwei bis sechs Spielende, ab einem empfohlenen Alter von 14 Jahren.

Gespielt wird über zehn Runden und jede Runde besteht dabei aus unterschiedlichen Phasen. Hier wählt man zunächst eine verdeckte Charakterkarte und führt dessen Fähigkeit aus. Danach wird ein neuer Startspieler bestimmt, gestartete Schiffe landen, neue Schiffe docken an und der Rundenzähler wird weitergedreht.

Zusätzlich zu diese bereits genannten Phasen gibt es einige Spezialphasen. So gibt es Produktionsphasen und Entdeckerphasen, über dessen Ausführungszeitpunkt der Spielplan informiert.

Die Regeln im Detail zu erklären, spare ich mir diesmal, da es ansonsten ein sehr ausufernder Bericht wird, denn was auf die Grundaktionen heruntergebrochen simpel klingt, entpuppt sich als durchaus komplex. Daher ist Aufbruch zum roten Planeten auch ein Kennerspiel und nichts, womit man in die Spielwelt einsteigt. Doch auch Kenner werden zunächst einmal schlucken, denn die Anleitung ist zwar nicht sehr lang, aber aus meiner Sicht doch eher unstrukturiert geschrieben, so dass sich einiges erst ergibt, wenn man die Spielrunde gestartet hat und quasi Livebeispiele für beschriebene Situationen vor sich hat.

Hat man diese Hürde allerdings genommen, belohnt Aufbruch zum roten Planeten mit Spielspaß. Die verdeckte Auswahl der Charakter und der Mechanismus, wie die Fähigkeiten ausgeführt werden, lässt jedes Mal Spannung aufkommen, ob die eigene Aktion wie geplant funktioniert. Kurz erklärt: Die Charaktere haben Zahlen aufgedruckt und diese Karten werden absteigend ihrer Zahl ausgeführt. Der Startspieler ruft dabei nach und nach die Zahlen auf und erst wenn eine Karte gelegt wurde, die die aufgerufene Zahl zeigt, wird diese Karte aufgedeckt und ausgeführt.

Aufbruch zum roten Planeten ist dabei aber auch ein Spiel, das man nicht nach einer Partie beherrscht. Man muss über mehrere Partien verstehen lernen, wann welche Karte Sinn macht, wie man am besten auf vergangene Züge reagiert und wie man seine Züge optimieren kann. Doch dieser Lernvorgang macht Spaß, denn die Partien sind nie langweilig und immer wieder von schrägen Momenten geprägt. Wenn einem die geplante Landung doch noch im letzten Moment vermasselt wird und man einen Expedition der Mitspieler sabotiert, kommt Schadenfreude am Tisch auf. Und manchmal auch ein wenig die Lust auf Rache. Doch ist diese wirklich immer sinnvoll…

Fakten

  • Name: Aufbruch zum roten Planeten
  • Autor: Bruno Cathala, Bruno Faidutti
  • Grafik: Andrew Bosley, Samuel R. Shimota, Alyn Spiller
  • Verlag: Fantasy Flight Games, Hunter & Friends
  • Jahr: 2022
  • Genre: Area Control
  • Spieler: 2 – 6 Spieler
  • Spieldauer: ca. 45 – 90 Minuten
  • Alter: ab 14 Jahren

Unsere Wertung

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Ein Gedanke zu „Aufbruch zum roten Planeten (Fantasy Flight Games/Hunter & Friends): Eine Steampunk-Mission zum Mars“

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