Spukstaben (NSV): Geister auf Druckbuchstabenraubzug!

Worauf Geister nicht alles Jagd machen! Im kooperativen Wortspiel Spukstaben sogar auf Druckbuchstaben. Es liegt nun an den Spielerinnen und Spielern, diesen Raubzug zu stoppen und die Druckbuchstaben in der Druckerei zu halten.

Auf Geisterjagd geht man dabei entweder alleine oder mit bis zu drei Mitsstreitern/Mitstreiterinnen. Will man die Jagd nach den Geistern antreten, wird man allerdings erstmal von einer für ein Spiel in kleiner Schachtel doch umfangreichen Anleitung überrascht. Gleich 16 Seiten warten darauf studiert zu werden und tatsächlich ist der Ablauf von Spukstaben komplexer als man zunächst vielleicht erwartet.

In Spukstaben bewegen die Geister auf ihrem Raubzug Buchstaben durch die verschiedenen Räume der Druckerei. Diese wandernden Buchstaben liegen dabei offen aus und wandern immer weiter Richtung Ausgang der Druckerei. Um zu verhindern, dass die Buchstaben die Druckerei verlassen, müssen Wörter mit den entsprechenden Buchstaben gefunden werden, um so die Geister zu erschrecken. Jeder Buchstabe muss dabei unterschiedlich oft erschrocken haben, damit ein Geist von ihm ablässt und der Buchstabe so vor dem Diebstahl bewahrt wurde.

Diese Wörtersuche und das Erschrecken läuft in Runden ab, wobei jede Runde jeweils eine Minute dauert. Dies wird durch eine beiliegende Sanduhr gesteuert. In dieser Minute kann nun jede(r) Spieler*In genau ein Wort auf seinen Erschreck-Zettel schreiben. Doch Vorsicht ein Wort kann einen Buchstaben nur einmal erschrecken, daher müsse alle Spieler*Innen darauf achten, von ihrem Recht Gebrauch zu machen, einen Tipp zum eigenen Wort zu geben, wobei dieser Tipp sich nicht auf die Lage der Buchstaben oder die Länge des Wortes beziehen darf.

Ist die Minute abgelaufen, sagen alle Spielerinnen und Spieler das Wort, das sie aufgeschrieben haben. Kommt dabei eine Doppelung vor, wird das doppelte Wort gestrichen. Die Buchstaben, die dann noch im Rennen sind, können nun Geister erschrecken. Angefangen beim kürzesten Wort wird geschaut, ob Buchstaben vorkommen, deren Geister erschreckt werden können. Ist dies der Fall, rückt der Marker, der anzeigt wie oft man diesen Geist erschrecken muss ein Feld nach unten.Rutscht der Stein dabei unter das letzte Feld ist der Buchstabe von Geistern befreit, der Marker kommt wieder in den Vorrat, die Karte aus dem Spiel.

Sind alle Wörter abgehandelt, wandern die Buchstaben durch die Druckerei. Alle noch von Geistern besessenen Buchstaben wandern nun einen Raum nach rechts oder im schlimmsten Fall aus der Tür. Diese Buchstaben sind entkommen und bringen in der Schlusswertung Minuspunkte.

So werden insgesamt zehn Runden gespielt und anschließend geschaut, wie viele Buchstaben fliehen konnten. Je weniger, um so besser das Ergebnis für das spielende Team.

Und macht Spukstaben nun Spaß? Das Spielprinzip mit dem Spukstaben die Wörtersuche inszeniert bringt in jedem Fall frischen Wind in das Genre der Wortspiele. Durch das Verbot der Dopplungen kommt dabei sogar eine kleine Prise Just One mit ins Spiel und dadurch, dass die Buchstaben wandern schreibt man nicht irgendwelche Worte auf, sondern wird gefordert auch mal zu “unbequemen” Buchstaben Wörter zu finden um diese nicht entkommen zu lassen.

Mich hat es allerdings ein wenig gestört, dass Spukstaben zwar kooperativ ist, seinen Reiz allerdings alleine durch die Highscore-Jagd zieht. Bis auf eine Buchstaben mit speziellen Anforderungen wie zum Beispiel einer maximalen Wortlänge stellt das Spiel den Spielenden keine wirklichen Aufgaben. Dadurch fühlt sich das Spiel bereits nach wenigen Runden vollständig entdeckt an und eine zweite Runde wurde in meinen Gruppen bisher nie gefordert.

Will man einfach in geselliger Runde ein wenig gemeinsame Zeit mit einem Spiel verbringen, ohne groß etwas aufbauen zu müssen und ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen, dass der Verlierer vielleicht frustriert einen “table flip” macht, dann ist Spukstaben das richtige Spiel. Vorausgesetzt man erschrickt nicht selber auf Grund der doch komplexen Anleitung, die klar macht Spukstaben einiges an Verwaltungsaufwand mitbringt.

Um es noch einmal zusammenzufassen. Spukstaben kommt mit einer innovativen Spielidee daher, die leider in der Highscore-Jagd etwas untergeht.

Fakten

• Name: Spukstaben
• Autor: Moritz Dressler
• Grafik: Christian Opperer
• Redaktion: Steffen Benndorf
• Verlag: NSV
• Jahr: 2020
• Genre: Wortspiel
• Alter: ab 10 Jahren
• Spieler: 1 – 4 Spieler
• Spieldauer: ca. 20 Minuten

Unsere Wertung

Gnislew: (2 / 5)